Victron Energy
Solar I
Ich hatte auch keine Verbraucher welche nennenswert, während des Stehens, Strom brauchten. Die Beleuchtung im Fahrzeug ist alles LED und der Verbrauch von denen ist minimal.
Ich hatte damals mein Wohnmobil bei einem Bauern in einem gegen Süden offenen unterstand Untergestellt. Der Bauer wollte mir nicht erlauben mein Wohnmobil bei ihm an den Strom anzuhängen auch nicht, wenn ich einen zusätzlichen Zähler einbauen, und die Leitung zum Wohnmobil vom Elektriker seiner Wahl legen lassen würde. Also überlege ich mir was ich ohne grossen Aufwand tun könnte um trotzdem meine Batterien zu erhalten. Da das Heck meines Wohnmobils genau richtig Süden ausgerichtet war und ich wirklich schön auch unter dem Dach Wintersonne hatte beschloss ich hinten an meinem Wohnmobil ein Solarmodul anzubringen.
Hinten oben an meinem Wohnmobil gibt es zwei Punkte an welchen Gewinde in die Rückwand eingelassen sind so als Vorgabe für einen eventuell zu montierenden Fahrradträger. Genau für diese habe ich mir nun den oberen Teil, quasi die Aufhängung zum Fahrradträger kommen lassen und diese montiert. Dann habe ich mir ein 120 Watt Solarfaltpanel bestellt und dazu einen Victron Energy Blue Solar 75/15 MPPT Laderegler mit zusätzlich einem Bluetooth Dongle. Der Laderegler war schnell, unter der Sitzbank neben der Batterie montiert, ein Kabel zum Anschluss des Solarpanels habe ich hinter das Kissen der Rückenlehne gezogen und ein zweites ins obere Handschuhfach. Nun kann ich das Solarpanel hinter der Windschutzscheibe diebstahlsicher platzieren und im Handschuhfach direkt einstecken. Wenn ich das Solarpanel nun am Heck aufhänge geschieht dies mit zwei Vorhängeschlössern und zwei schmalen Gurten welche ich aus der Heckgarage raus durch die Ösen des Solarmoduls und wieder in die Heckgarage reinziehe. Zum Anschluss ziehe ich dann einfach eine Freileitung durchs Wohnmobil welche ich bei einem der hinteren Fenster reinziehe. So überstanden meine Wohnmobil Batterien auch längere Zeiten in denen nicht das Wohnmobil nicht brauchte.
Mit dem Bluetooth Dongle und der dazugehörenden VictronConnect App lässt sich alles am Laderegler ganz einfach ändern.
Inverter
Als ich im Frühjahr 2020 meine komplette Computeranlage alles was Windows basierend war entsorgt habe hätte ich mir nie gedacht, dass dies auch Auswirkungen auf mein Wohnmobil hat. Ich habe damals Windows wegen der ewigen Updates, der Virenscanner, etc. den Rücken gekehrt und mir einen Mac zugelegt. Dieses Gerät musste klein, leistungsfähig, portabel und vor allem leise sein. Aufgrund genau dieser Attribute kam es nun soweit, dass ich den Mac auch immer, wenn ich mit dem Wohnmobil unterwegs bin mitnehme. Da ich den Mac nicht nur zum Googeln oder suchen von Gimmicks fürs Womo benutze, sondern auch für Netflix und ähnliches, ist klar, dass die Batterie einmal am Tag geladen werden muss. Nun gibt es leider keinen USB-Anschluss der mir 94 Watt liefert, und am 12V rumbasteln wollt ich nicht. Darum habe ich mich entschlossen einen Inverter auch unter der Sitzbank neben dem Solar-Laderegler einzubauen. Logischerweise musste es wieder ein Gerät von Victron Energy sein mit einem reinen Sinus. Gekauft hab’ ich einen Phoenix 12 /375 Inverter erneut mit Bluetooth Dongle. Ja ich finde die Bluetooth Geschichte geil denn jetzt kann ich mit meinen Smartphones denn Inverter ein- und ausschalten oder konfigurieren wie ich will. Auch habe ich auf den Smartphones eine Grafik in der ich sehe wie viel Leistung mein Inverter zurzeit abgibt, oder abgeben muss, ist nicht wirklich wichtig aber wie gesagt Geil. Nun kann ich damit meinem Mac meinen Kärcher Fenstersauger genannt "Schlürfi" oder jedes Gerät laden welches eine 230 Volt Steckdose benötigt aufladen. Warum ich mir nur einen 12/375 Inverter geleistet habe ist eigentlich relativ simpel. Alle 230V Geräte welche mehr Leistung brauchen als die 375 Watt benötigen höchstwahrscheinlich keinen reinen Sinus. Also meinem Backofen ist es herzlich egal ob reiner Sinus, oder modifizierter, und ich werde wohl nie eine Kaffeemaschine mit integriertem Turbo Eiscreme Portionierer und Schleudersitz der Marke "nördlicher Gebirgszug mit Belchentunnel" anschaffen. Meinen Kaffee kann ich auch anders zelebrieren. Ich will damit nur sagen, dass viele Geräte gar keinen reinen Sinus benötigen es ist einzig und allein im Interesse der Händler das ihr so Etwas kauft. Und ansonsten dürft ihr euch fragen ob ihr im Wohnmobil für ein paar Tage im Jahr, wirklich die sauteuren Kaffeemaschinen benötigt?
Also, ich werde mir dann, wenn ich einen neuen Wechselrichter brauche keinen reinen Sinus-Wechselrichter mehr kaufen, sondern einen mit modifiziertem Sinus der dann bei weitem für alles was ich in Zukunft betreiben will ausreichend sein wird. Aber dies kommt vermutlich erst infrage wenn meine jetzigen AGM Batterien den Geist aufgegeben haben. (Huch wird das dann Teuer).
Ich werde dann berichten wie ich mit einer Landstrom Vorwahl Schaltung et cetera und so weiter rum gebastelt habe.


Shunt
Während ich im Winter am Lac des Tallières während 24 Stunden die Zusatzheizung habe laufen lassen, und sonst noch so etwa jeden Stromverbraucher betrieb, ging die Leistung der Aufbaubatterien stetig zurück. Nun wollte ich wissen welches meiner Geräte denn da wieviel Energie verbraucht. Also schaute ich in den Anleitungen nach und im Internet da die Anleitungen zum Teil nichts Richtiges hergaben. So fand ich beispielsweise beim Kühlschrank keine konkreten Angaben ich fand zwar einen Verbrauch aber nicht für wie lange, dass der Kühlschrank dann jeweils eingeschaltet wäre und über 12 Volt Strom beziehen würde. Bei meiner Webasto Zusatzheizung fand ich wohl einen Verbrauch, jedoch nicht für den Lüfter der dem Armaturenbrett auch mitlaufen muss. Auch weiss ich, dass meine LEDs wenig Strom verbrauchen wie viel würde mich trotzdem interessieren und wie viel eine Wasserpumpe braucht steht auch nirgends geschrieben. Also hab’ ich mich auf die Suche nach einem Verbrauchsmessgerät gemacht. Wieder wurde ich bei Victron Energy fündig. Ich habe mir den Batteriemonitor SmartShunt 500 A/50mV zugelegt. Dieser Shunt verfügt über kein zusätzliches Display dafür hat er einen integrierten Bluetooth Dongle.
Nun musste ich nur noch mit meinem Kabel durcheinander das zu und von den Batterien ging endlich aufräumen. Meine Batteriepole sahen beinahe aus wie Sterne so viele einzelne Geräte waren bis anhin dort angeschlossen.
Neben den original Geräten, den beiden von Victron Energy waren an den Aufbaubatterien auch noch ein zusätzliches Batterieladegerät sowie die Zusatzheizung angeschlossen. Also begab ich mich auf die Suche nach Sammelschienen um dieses Dilemma zu beheben. Ich wurde nirgends richtig fündig, entweder waren die Sammelschienen zu klein, oder extrem teuer. Auch wollte ich M6 Ringkabelschuhe benutzen und nicht M5 oder gar noch kleiner. Also, schaute ich mich um, nach teilen mit welchen ich meine Sammelschiene selbst herstellen konnte. Ich bekam ein leicht ovales Kupferrohr, sägte dieses der Länge nach auf, bohrte Löcher in die Hälften, schnitt in die Löcher Gewinde, drehte Schrauben rein und verklebte diese schließlich noch auf der Unterseite mit Metallkleber. Die ganze fertige Schiene hat nun 11 M6 Gewinde auf welches jeweils ein oder mehrere Ringkabelschuhe aufschrauben kann. Diese klebte ich in einen breiten Kabelkanal und den Kabelkanal wiederum auf eine unter der Sitzbank montierte Aluminiumplatte unmittelbar neben dem Shunt.
Das alles noch fertig verkabelt und jetzt kann ich mit dem Shunt über Bluetooth an meinem Handy oder Mac genau sehen wieviel Strom ich Verbrauche und wie lange meine Batterien das mitmachen.
Je nach Konfiguration des Shunt gibt’s sogar eine Überwachung für die Fahrzeugbatterie.
Solar II
Wie im Kapitel Shunt beschrieben kann genau feststellen welches Gerät wie viel Strom braucht. Nun wollte ich rausfinden wie viel Watt an zusätzlichen Solarpanelen ich auf dem Dach von Bob überhaupt montieren könnte. Ergebnis 450 Watt bis 600 Watt, je nach Anbieter der Solarmodule, deren Anordnung und Wirkungsgrad variiert diese Ausbeute etwas. Nun gelangte ich mit einer Mail an viele Solarmodulhändler und wollte wissen wie viel wie viele Module ich denn benötige um einen Absorber Kühlschrank während eines durchschnittlichen Tages mit Strom zu versorgen. Ich bekam einige Antworten alle mit total unterschiedlichen Angaben. Jeder wollte mir das für ihn beste Verkaufen nicht das was ich brauchte. Auf vielen Webseiten gibt es sogenannte Solarrechner. Auch dort bekommt man nicht immer das vernünftigste Resultat. Nach weiterer Recherche fand ich das Buch vom Victron Gründer mit dem Titel "Immer Strom".
Das half mir soweit weiter das rausfand was ich wirklich brauche. Also habe ich 2x110 Watt auf Bob’s Dach montiert, verkabelt und an einen weiteren Victron Energy Laderegler diesmal einen SmartSolar MPPT 100/20 angeschlossen. SmartSolar hat im Gegensatz zum BlueSolar Bluetooth bereits integriert. Nun habe ich auch bei Schlechtwetter genug Solarleistung um meine Geräte aufzuladen. Es sollte einfach klar sein das beispielsweise die 2x110 Watt im Endeffekt etwa 70 bis 80% der Nennleistung erbringen, also zusammen 170 Watt. Wie auf dem Bild ersichtlich hab' ich mir einen fetten UV-Beständigen Kabelkanal auf's Dach geklebt. Jede Steckverbindung findet darin Platz.
