Tag 4
9. Mai
Der junge Mann erklärte mir, dass heute der erste Tag sei an dem alle Reisen wieder zulässig seien. Wir waren froh, dies zu hören, denn nun konnten wir unsere Reise ohne viel Gedanken über Polizei, Grenzschutz und andere Sicherheitsorgane (was für ein blödes Wort) weiterhin geniessen. Nach dem Tanken haben wir uns aufgemacht ein kleines, schmales Tal zu erforschen. Wir haben im Reiseführer ein Bild von einem Tunnel gesehen und ich dachte mir dort fahren wir mal durch. Wir fanden eine wundervolle und sehenswerte Schlucht. Unser Womo ist 7.8m Lang und 2.9m Hoch. Die Länge für Fahrzeuge ist zu Beginn der Strasse mit der Bezeichnung HU-631 auf 9 Meter angegeben. Unterwegs ist dann noch eine Höhenbegrezung auf 3 Meter. Viele Hinweistafeln zieren dort die Strasse. Eine Kleine weist auf eine warme Quelle unten im Tal hin. Wir sind die 309 Stufen runtergestiegen, ich hab Wasser geholt und Heidi hat fotografiert. 309 Stufen wieder rauf und weiter geht’s. Die Strasse vor uns hat eine Patchwork Oberfläche, ist also immerwieder geflickt und renoviergebastelt. Einfach sehr wellig und uneben. Ab diesem Punkt wird die Strasse auch zur Einbahn. Mit Gegenverkehr muss vermutlich nur nach einem Felssturz gerechnet werden. Nicht lange nach der Höhenangabe wird’s dann auch schmal und überhängende Felsen lassen die Strasse zusätzlich eng aussehen vor allem wenn man kleinen Felsnasen ausweichen möchte. Die Strasse und das dazugehörende Tal sind sehenswert. Für Leute mit einem Fahrzeug bis zur Grösse von unserem sicher (k)ein Problem. Für alle die an Platzangst und Klaustrophobie leiden sowie keine Ahnung haben wie gross ihr Gefährt ist, ist diese Strasse nicht zu empfehlen. Am Ende der Schlucht ist ein kleiner Parkplatz auf dem man sogar für eine Nacht stehen dürfte. Wir fuhren weiter durch die Einbahnstrasse über Hügel mit herrlicher Aussicht. Wieder im Tal fuhren wir nach dem Ort Aínsa über die A-2205 erneut durch die Berge. Wunderschöne wiesen mit Olivenbäumen, tiefe Schluchten und vergessene Orte zierten diese Fahrt. Unser Nachtlager haben wir am Embalse de Barasona-Joaquin Costa aufgeschlagen. (Als ob’s da was aufzuschlagen gäbe)
Eine ältere Dame lernten wir kennen, die mit einem wunderbaren alten bordeauxroten Renault 6 TL unterwegs ist. Das Auto sei 45 Jahre alt, erklärte sie uns mit Händen und Füssen spanisch und englisch gleichzeitig. Es war wirklich ein wunderschönes Auto, das zwar Startschwierigkeiten hat aber sonst einwandfrei aussieht, eine herzige Karre.